Was genau macht Podcasts so besonders? Ganz einfach: Sie bieten Raum für echte Gespräche, tiefergehende Inhalte und eine persönliche Ansprache, die andere Formate oft nicht leisten können. Während Videos visuell beeindrucken und Texte informieren, schaffen Podcasts eine intime Verbindung – sie begleiten die Zuhörer beim Pendeln, Sport oder in der Kaffeepause.

Aber lass uns ehrlich sein: Einen Podcast zu starten, klingt leichter, als es ist. Oder?

Was braucht man? Wie viel Zeit und Aufwand steckt dahinter? Und wie erreicht man am Ende überhaupt die richtige Zielgruppe?

In diesem Interview zeigen wir dir, wie du Schritt für Schritt von der Idee bis zur ersten veröffentlichten Episode kommst.

Was ist für Dich ein Podcast? 

Ein Podcast ist ein Mix aus Entertainment und Information für unterwegs – quasi das Radio für alle, die selbst bestimmen wollen, wann und was sie hören. Aus Marketing-Sicht ist es ein modernes Format, das gerade wieder „in“ ist. Wir hatten vor ein paar Jahren schon einmal eine Welle, derzeit erscheint es mir aber eine etwas nachhaltigere Entwicklung zu sein. Das Format ist bei den Nutzern angekommen.

Wie aufwändig ist es, einen Podcast zu produzieren? 

Kommt drauf an: Von „Laptop und Mikro“ bis hin zu „Studio, Sounddesign und Interviewgästen“ ist alles drin. Aber selbst eine einfache Produktion braucht Liebe zum Detail. Das aufwändigste ist, Gäste zu akquirieren, Termine zu vereinbaren. Und ein Podcast ohne Gäste ist – aber das ist meine ganz persönliche Meinung – eher langweilig.

Welche Schritte sind nötig, um eine Episode zu erstellen? 

Themenplanung, Skript oder Stichpunkte, Aufnahme, Schnitt, Abmischen und dann veröffentlichen. Und klar, Vermarktung ist auch ein wichtiger letzter Schritt. Bei der Frage ausführliches Skript oder Fragenliste mit Stichpunkten bin ich übrigens immer für die Stichpunkte – geskriptet muss man schon wirklich können, dass es nicht geskriptet und vorgelesen rüberkommt.

Wie startet man am besten einen Podcast? 

Einfach anfangen. Idealerweise mit einem Thema, das einen wirklich interessiert – nur so hält man durch und bleibt spannend.

Was braucht man an Ausrüstung und Software? 

Mikrofon, Kopfhörer, Laptop und ein Schnittprogramm. Ein gutes Mikro ist das A und O – sonst klingt’s wie eine Konferenzaufnahme aus 2005. Was man auf jeden Fall nicht braucht: ein eigenes Tonstudio. Ein ruhiger Raum ohne schallharte Flächen und ein gutes Mikro reichen aus. Für mich ist auch die echte Aufnahme vor Ort immer noch ungeschlagen. Zwar gibt es gute digitale Plattformen und Tools, um einen Podcast über die Distanz aufzuzreichnen. Aber ein lebendiges Gespräch kommt einfach viel eher zustande, wenn die Gesprächspartner wirklich an einem Tisch sitzen.

Welche Themen eignen sich gut für Podcasts? 

Alles, was Menschen bewegt, informiert oder unterhält. Und es sollten Themen sein, die das Zeug dazu haben, über einen längeren Zeitraum mit verschiedenen Gesprächspartnern oder aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet zu werden. Podcast ist ja nie eine einmalige Sache, sondern immer eine Serie. Im B2B-Bereich sind es aus meiner Sicht: Trends, Expertenmeinungen, Einblicke in die Branche. Nische kann super sein!

Was sind aus Deiner Sicht gute Zuhörerzahlen? 

Alles im vierstelligen Bereich ist absolut top für Nischenthemen. In der Masse können ein hundert Zuhörer pro Episode schon wertvoll sein. Das hängt immer sehr vom Thema und der Zielgruppe ab.

Wie lässt sich die Reichweite steigern? 

Ganz wichtig: Gäste einladen, die schon eine Followerschaft haben. Über Social Media teilen, auf Feedback hören und die Themen weiterentwickeln sollte man natürlich auch im Blick haben.

Was waren Deine größten Herausforderungen? 

Die Podcast-Aufzeichnung direkt neben der laufenden Abfüllanlage einer Brauerei. Da der Audio-Podcast ja kein Bild transportiert, war das akustische Ambiente eher störend, auch wenn wir es thematisiert haben. Das hat uns in der Postproduktion dann ganz schön ins Schwitzen gebracht.

Hast Du Tipps für Podcast-Anfänger? 

Einfach machen! Maximale Sound-Perfektion ist nicht nötig – lieber authentisch und nahbar bleiben. Und mit Geduld an der Sache dranbleiben, denn wie bei vielen Content-Formaten gilt auch hier: Eine Zuhörerschaft baut man sich nur langsam auf. Aber erfahrungsgemäß bleiben die einem dann treu.