Jazz und Marketing – auf den ersten Blick zwei völlig unterschiedliche Disziplinen. Tatsächlich besitzen sie jedoch eine grundlegende Gemeinsamkeit – Jazz und Marketing haben dieselben Erfolgsfaktoren: Zuhören, Trends erkennen und Improvisieren!

Zuhören

Zuhören ist im Jazz ein obligatorischer Erfolgsfaktor: Frank Wuppinger, Jazz-Gitarrist und Organisator des NUEJAZZ Festivals, erklärt: „Hören und Fühlen ist natürlich sehr wichtig in der Musik, denn die Musik verbindet wie keine andere Disziplin alle möglichen Sinne, die wir als Menschen gleichzeitig aktivieren können. Aber im Jazz ist es natürlich noch spezieller, weil der Jazz keinem festen Schema folgt.“
Schließlich ist die Musikrichtung bekannt für ihre Improvisation und Interaktion. Damit am Ende kein Chaos, sondern ein akustisches Feuerwerk entsteht, müssen die Musiker miteinander kommunizieren, sprich: sich gegenseitig zuhören.
Was viele nicht wissen: Genau so ist es im Marketing auch. Damit die Marktkommunikation zum Erfolg werden kann, heißt es zunächst, dem Kunden bzw. Interessenten zuzuhören. Wer ist Ihr Kunde eigentlich, was treibt ihn um, was hat er für Ziele, Sorgen, Nöte und Probleme? Nur durch aufmerksames Zuhören lässt sich eine aussagekräftige Buyer Persona entwickeln.

Trends

Auch die Musikwelt unterliegt einem ständigen Wandel. Um up-to-date zu sein und seinen Zuhörern nicht die Klänge von gestern zu präsentieren, ist es essentiell, die aktuellsten Trends aufzuspüren. Dazu ist es wichtig, sich umzuschauen, mit offenen Augen und Ohren durchs Leben zu gehen, und nicht zuletzt, „[…] braucht [man] natürlich ein bisschen das Gespür für das Besondere. Und das Gespür für das Besondere – das kommt natürlich aus dem Bauch heraus“, wie Frank Wuppinger ergänzt.
Gleiches gilt für das Marketing, das häufig etwas hinterherhinkt: Marketing wird oft noch genauso umgesetzt, wie vor 40 Jahren. Die Folge: sinkende Lead-Zahlen und ein zunehmend schwieriges Verhältnis von Marketing und Vertrieb. Die Lösung: Trends aufspüren und die richtigen Inhalte in den Vordergrund stellen. Wie das gelingt? Am besten mit Umschauen, sich inspirieren lassen – und nicht zuletzt einfach ausprobieren: „Ein bisschen ist es auch das Bauchgefühl, was entscheidet, ob man Dinge ausprobiert. Wenn man sie dann ausprobiert, kann man etwas dabei lernen. Und wenn man Erfolg hat, dann macht man es weiter. Mehr Jazz im Marketing glaube ich, brauchen wir, mehr ausprobieren, mehr lernen“, so Jens Fuderholz, einer der Content Marketing Pioniere und Geschäftsführer von TBNPR.

Improvisation

Jazz ist Improvisation! Die Musik findet auf der Bühne statt, ist einzigartig, einmalig und damit auch die Königsdisziplin. Gleichzeitig erfordert Jazz aber auch sehr viel Mut, denn: „es ist natürlich nicht garantiert, dass es auch immer stimmt […]. Ich verlaufe mich ja auch manchmal, und das aber in der Öffentlichkeit, vor dem Publikum. Insofern gehört zu der Improvisation natürlich auch ein Stück weit Mut, einen Fehler in Kauf zu nehmen“. Gelingt sie aber, dann ist die Begeisterung des Publikums vorprogrammiert.
Ähnlich verhält es sich beim Marketing, erklärt Jens Fuderholz: „Auch die Zeit der Komposition im Marketing, der großen Marketingpläne gehört ein Stück weit der Vergangenheit an. Wenn wir agiles Marketing machen, dann improvisieren wir auch, wir beobachten, was ankommt und passen uns dann an, an das, was funktioniert. Dadurch haben wir aber auch sehr sehr schnell Erfolg im Marketing.“ Die Kunst einer gelungenen Improvisation liegt dabei – das gilt für Jazz und Marketing gleichermaßen – darin, unmittelbar und spontan zu reagieren. Im Idealfall, ohne dass die Zuhörer oder Kunden überhaupt etwas davon mitbekommen. Offenheit für neue Arbeits- und Organisationsformen ist das Schlüsselwort. Und keine Angst, wenn etwas doch nicht gelingt, denn: Scheitern gehört auf dem Weg des Erfolgs dazu.

Wie eine gelungene Komposition von Jazz und Marketing aussehen kann, hat unsere Geburtstagsfeier gezeigt. Anlässlich unseres 20-jährigen Bestehens haben wir unsere Freunde und Bekannte zum NUEJAZZ-Festival in die Nürnberger Staatsoper eingeladen. Mit den Klängen von Antonio Sanchez & Migration Band, einem Highlight der Veranstaltung, haben wir uns die Umsetzung der Erfolgsfaktoren Zuhören, Trends und Improvisation einmal von musikalischer Seite aus angeschaut.