Die ersten Tage meines Praktikums bei TBN PR

Es ist Februar 2019. Das fünfte Semester meines Technikjournalismus-/Technik-PR-Studiums an der TH Nürnberg ist gefühlt drei Sekunden passé. Gerade eben habe ich noch meine letzten Klausuren geschrieben und die letzte Hausarbeit abgegeben. Das folgende Praxissemester klopft jedoch bereits gnadenlos an die Tür.

Vorgeschichte

Ich habe Jens Fuderholz im vierten Semester im Rahmen der Vorlesung „PR 2.0“ kennengelernt. Vor dieser Lehrveranstaltung war ich den Public Relations nicht sonderlich zugeneigt. Doch Jens hat es geschafft, mein Interesse dafür durch seine lockere Art und eine ansprechende Themensetzung zu wecken. Anfangs merkte er an, dass es möglich wäre, das Praxissemester bei seiner PR-Agentur zu absolvieren. Inklusive des kleinen Nebensatzes: „bei uns kochen Praktikanten natürlich nicht nur Kaffee und langweilen sich, sondern dürfen sofort richtig mit anpacken“. „Jaja“, dachte ich mir, „mal wieder die übliche Leier“. Zu Beginn des vierten Semesters lag das Praktikumssemester aus studentischer Sicht noch in weiter Ferne.

Als es dann in die heiße Bewerbungsphase für Praktika ging, fielen mir Jens und seine PR-Agentur, in der es „selbst für Praktikanten immer was zu tun gibt“, sofort wieder ein. Das weitere Vorgehen ist selbsterklärend…

Ein entspannter Start ins Arbeitsleben

Mein Praktikum beginnt früher als geplant. Um genau zu sein am Freitag, den 15. Februar 2019. „Vom 17.-19. Februar fahren wir nämlich auf die CCW nach Berlin – da könntest du uns gleich tatkräftig unterstützen“, meinte Jens zuvor. Der Freitag verläuft relativ entspannt: eine ausführliche Einführung in den Betrieb, das Abarbeiten der notwendigen Formalien (Schlüsselübergabe, Verschwiegenheitserklärung etc.), Eingewöhnen am Arbeitsplatz, Pizzaessen und dann: das Messe-Briefing. „Teresa, du begleitest unseren Kameramann Sascha hierhin und dorthin“, erklärt Jens. „Okay, Alles klar. Ist gar kein Problem“, entgegne ich lässig.

Ich reise einen Tag später in unsere Landeshauptstadt und löse Oliver, den anderen Praktikanten, ab. In Berlin angekommen erwarten mich bereits Annett, die Verantwortliche für das Leadmanagement bei TBN,  und Janina, die PR-Beraterin, und nehmen mich herzlich in Empfang. Sie zeigen mir die wichtigsten Anlaufstellen und anschließend essen wir entspannt in der mexikanischen Ecke zu Mittag. „Ach, Arbeiten auf Messen hat nur Vorteile“, schießt es mir durch den Kopf, während ich meinen Burrito genüsslich verspeise. Die weitere Zeit tagsüber, in der mir noch keine Aufgabe zugetragen worden ist, vergeht wie im Flug.

Der Sprung – nein: der Wurf ins kalte Wasser

Am Abend gehen wir auf die Veranstaltung, bei der ich „nur ein paar Interviews über das Kernthema des Abends“ zum Ausschmücken der Veranstaltungsdokumentation führen soll. Und dann der Schock: der Keynote Speaker taucht nicht auf. Somit sind die zurechtgelegten und auswendig gelernten Fragen nutzlos. Jens beweist Galgenhumor, währenddessen mir das Herz in die Hose rutscht: „So Teresa, jetzt stehst du vor einer kleinen Herausforderung und darfst improvisieren […] Wenn du Hilfe benötigst, ruf uns. Wir bleiben hier oben sitzen und beobachten das ganze Spektakel“. Natürlich bin ich zu eitel, um das Angebot anzunehmen.

Mein Hirn beginnt langsam zu realisieren, was das bedeutet. „Improvisieren!? Wie soll ich denn bitte mit meinem geringen Erfahrungsschatz an meinem dritten Arbeitstag improvisieren?“, brüll ich meinem Chef geistig ins Gesicht. Am liebsten würde ich schreiend nach Hause rennen. Geht nicht. 424,9 Kilometer entsprechen laut Google Maps einem 88-Stunden-Fußmarsch. Mist. Dann heißt es wohl: Professionell wirken und Augen zu und durch…oder so ähnlich.

Die ersten erfolgreichen Schwimmversuche

Der anfängliche Puls von gefühlt 300 Schlägen pro Minute beruhigt sich schneller als erwartet. Nach jedem Interview lässt meine Nervosität Stück für Stück nach und ich merke, wie ich lockerer werde. Beim zwölften Gespräch angekommen, ertappe ich mich sogar dabei, wie ich mit meinem Interviewpartner scherze und entspannt Smalltalk führe. Als Sascha abschließend sagt: „So, das sollte an Material reichen“, grinse ich triumphierend und entgegne: „War gar nicht so schlimm, wie erwartet“.

Rückblickend kann ich Jens Aussage „Praktikanten dürfen bei TBN sofort tatkräftig mit anpacken“ also mit einem vehementen Kopfnicken bejahen.